Oft werde ich gebeten zu verschiedenen Themen einen Vortrag zu halten, wie zuletzt zum Thema "Impfen - Warum so früh? Warum so viel?" - hat als Webinar via Zoom stattgefunden.
Sprechen Sie mich gerne auf die nächsten geplanten Vorträge an.

(Update 4.6.2023)
Erbrechen und Durchfall
Immer wieder treten Fälle von Magen-Darm-Virus-Infektionen auf. Die Kinder haben Erbrechen und Durchfall, manchmal Fieber, oft auch begleitet von einem unspezifischen Ausschlag, der in diesem Fall harmlos ist.
Gegen das Erbrechen gibt es kein Medikament, welches bedenkenlos zu empfehlen wäre; die Kinder erbrechen meist auch nur einige Stunden, dann hört es immer von selbst auf. Bitte geben Sie regelmäßig Flüssigkeit – Wasser, Tee, eher kühl – aber nur einige Schlucke dann 5 min Pause, damit der Magen nicht überfordert wird. Essen müssen die Kinder anfangs nicht, trockene Kost ist erlaubt wie zB Semmel, Nudeln, Kartoffeln, trockene Kekse.
Zeigen sich Zeichen eines Flüssigkeitsmangels, so ist eine Vorstellung in der Ordination bzw. auch akut in der nächstgelegenen Kinderambulanz zu empfehlen:
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das Kind will nicht spielen, nicht sitzen, nur liegen, schläft viel, ist andauernd müde, wirkt sehr erschöpft, will nicht plaudern, schläft dauernd weg;
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es ist kaum Harn in der Windel – beim Wickeln ist die Windel über mehrere Stunden hinweg ganz trocken;
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das Kind hat beim Weinen kaum Tränen (sonst aber schon);
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die Mundschleimhaut ist trocken und die Lippen sind trocken und rissig;
fieberhafter Atemwegsinfekt
Obwohl es nun (hoffentlich) immer wärmer wird, halten sich einige Atemwegsinfekte noch hartnäckig.
Wichtig, wenn Ihr Kind erkrankt ist, sind vor allem zwei Dinge:
1. Halten Sie die Nase frei! Geben Sie Kochsalz-Nasentropfen im Wechsel mit abschwellenden Nasentropfen, etwa alle 3 Stunden. Die Kinder bekommen besser Luft, können besser schlafen, haben dann auch weniger häufig Ohrenentzündungen. Und weniger Schleim aus der Nase bedeutet weniger Husten in der Nacht.
2. Senken Sie das Fieber! Nureflex® wirkt nicht nur fiebersenkend sondern auch sehr gut schmerzstillend, außerdem auch entzündungshemmend, den Kindern wird somit mehrfach geholfen.
Und als drittes: Geduld - "watchful waiting" - beobachten Sie den Zustand Ihres Kindes, lassen Sie ihm Zeit gesund zu werden, schicken Sie es nicht am übernächsten Tag in die Schule/den Kindergarten, sondern frühestens wenn es 48 Std fieberfrei war!
Ansonsten: Sind Sie beunruhigt wegen des Zustands Ihres Kindes, befürchten Sie Atemnot, bemerken Sie ein pfeifendes Atemgeräusch, dauert das Fieber länger an oder steigt im Verlauf immer höher, anstatt zu sinken, so kommen Sie bitte zur Untersuchung in die Ordination oder fahren Sie in die nächstgelegene Kinderambulanz.
Schafblattern = Windpocken = Feuchtblattern = Varicellen:
Virusinfektion die mit einem juckenden Ausschlag einher geht und sehr ansteckend ist (schon einen Tag vor Auftreten des Ausschlags!) - es kommt zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen am gesamten Körper, bei starkem Befall auch an den Schleimhäuten wie im Mundraum und im Genitalbereich.
Langwieriger Verlauf! Dauert oft 14 Tage bis alles abgeklungen ist.
Behandlung mit einer abtrocknenden juckreizhemmenden Tinktur zB Cutimix® und bei Bedarf schmerzstillende Medikamente.
Nicht kratzen!
Es gibt eine Impfung gegen Varicellen, möglich für Kinder ab 9 Monaten; man kann einer Infektion zuvorkommen, indem man innerhalb von 72 Stunden nach Ansteckung noch impft - dadurch wird die Erkrankung entweder ganz abgefangen, oder jedenfalls der Verlauf gemildert.
Scharlach und Angina:
Bakterielle Infektion der Rachenmandeln: Zu Beginn meist Fieber und oft nur unspezifische Schmerzangabe. Im weiteren Verlauf zeigen sich zunehmende Unlust zu essen und starke Schluckbeschwerden. Immer hohes Fieber!
Bei der Untersuchung finden sich dann leuchtend rote Rachenmandeln (oft auch von den Eltern beim Hineinleuchten in den Mund des Kindes zu sehen: beidseits schräg neben dem Gaumenzäpfchen). Sind dann noch gelb-eitrige Beläge auf den Mandeln, spricht das für das Vorliegen einer bakteriellen Entzündung – sinnvoller Weise mit einem Antibiotikum zu behandeln.
Scharlach ist vom Verlauf her gleich, zusätzlich haben die Kinder einen feinfleckigen Ausschlag im Bereich der Achseln und der Leisten.
Bei klinisch nicht klarem Befund ist es eventuell nötig, eine Blutuntersuchung aus der Fingerkuppe anzuschließen, um nach erhöhten Entzündungszeichen in CRP und Blutbild als bakterientypischen Hinweis Ausschau zu halten.
Hat Ihr Kind Fieber und “gefällt Ihnen nicht” (Sie haben ein schlechtes Gefühl und sind beunruhigt), so kommen Sie bitte akut zur Untersuchung in die Ordination – oder im Bedarfsfall auch in die nächstgelegene Kinderambulanz.
Scharlach und bakterielle Angina müssen antibiotisch behandelt werden.

